Neulich meinte mein Kollege
+Christian Deger beim Mittagessen "do it the Unix way", was mich sofort an ein altes Buch von Edward Yourdon erinnerte, der zum Thema "Technische Fehler bei Wiederverwendbarkeit" etwas ähnliches sagt:
"Aufnahme von Softwarekomponenten, die zu groß sind und/oder zu viele Seiteneffekte haben. Das war eines der häufigsten Probleme mit wiederverwendbaren Bibliotheken in den 60'er Jahren: Es gab eine Tendenz zur Entwicklung von 'Universalkomponenten', die alles für alle unter allen Bedingungen bewirken sollten. Das Ergebnis war in der Regel, daß die Komponente für niemand besonders gut war, oft sogar verheerende und vollkommen unakzeptable Seiteneffekte hatte. Ein besseres Beispiel - meiner Meinung nachgerade das ideale Beispiel - ist die UNIX-Bibliothek, deren Komponenten winzig (oft kleiner als 10 Codezeilen) sind und keine Seiteneffekte aufweisen."
- Edward Yourdon, 1993, "Die westliche Programmierkunst am Scheideweg"
Ich habe dieses Buch heute nochmal kurz überflogen und finde es immer noch sehr erfrischend. Dass das Thema der über-abstrakten, super- generischen Komponenten schon bald 50 Jahre alt ist, zeigt doch, das diese Tendenz genetisch vorbestimmt sein muss. Jeder gute Entwickler ist in seiner Anfangszeit in diese Falle gelaufen :-)